Donnerstag, 6. November 2008

Digitalmalerei (ARMS)





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Montag, 27. Oktober 2008

Wintersonnenwendfest - Schab-e Tschelle - Yalda شب چلــه - يلـدا





جشن شــــب چلـــــه - شـــب يـــلــــــدا


SCHAB-E TSCHELLEH - SCHAB-E YALDA


Wintersonnenwendfest



Kurzer Überblick über den altiranischen Gott Mithras und den Mithras-Kult und dessen historischer Zusammenhang mit dem Feste der Wintersonnenwende (Winteranfang, auf aramäisch /pers.Yalda "die Geburt "genannt) am 21. Dezember, sowie dem Heiligen Abend am 24. Dezember


Neben dem altiranischen Nationalfest, Neujahrsfest im Frühling "N o u r u z ", das am 21. März alljährlich im Iran/Persien von allen iranischen Volksschichten und Stämmen feierlich begangen wird, wird auch das Fest der Wintersonnenwende "S c h a b - e T s c h e l l e h, auch das Fest des Winter-anfangs oder die längste Nacht des Jahres "Y a l d a" genannt, ebenfalls überall im Lande am 21. Dezember gefeiert .


Einige Bemerkungen über die Yalda oder Winteranfangsriten


In der Yalda-Nacht ( Schab-e Tschelleh) versammeln (versammelten) sich die Familienmitglieder um den Zentralen Wärmepunkt der Familie, den Korssi,* und (verbringen (verbrachten) den Abend bzw. die Nacht mit Verzehr von allerlei Trockenfrüchten, Nußkernen und Obst.

Eine zentrale Bedeutung haben im Laufe der Zeit Obstsorten wie Wasser- und Zuckermelonen, Granatäpfel, Trauben und Quitten bekommen.
Zucker- und Wassermelonen, wie auch Trauben, die im Iran gewöhnlich in den Monaten Mai, Juni, Juli und August reifen, werden auf behutsame Art und Weise für die Yalda-Nacht, also
für den 21. Dezember aufbewahrt und in dieser Nacht mit Genuß verzehrt.

Einem allgemein verbreiteteten Aberglaube zufolge, wird derjenige, der in der Yalda-Nacht Wassermelonen ißt, den ganzen Winter lang gesund bleiben und keine Erkältung bekommen. Auf dem Lande ist es auch immer noch üblich, daß in der Yalda-Nacht lodernde Feuer angemacht werden.

Die Yalda-Nacht ist auch die Nacht der Verliebten und Verlobten. In dieser Nacht werden Geschenke unter den Verlobten ausgetauscht und fröhliche Lieder gesungen. Omennehmen und Schicksalbestimmung durch den Diwan/Gedichtesammlung des Hafiz, den berühmten iranischen Lyriker, gehört ebenfalls zu den Pflichten, die an diesem Abend nicht zu vergessen sind.


Nun ein paar Worte über die "Schabe-e Tschelleh, oder Yalda- Nacht und deren Zusammenhang mit den alt-iranischen Vorstellungen der Mithras-Verehrung und Mithras-Religion und der später vom Christentum adaptierten Riten


Der iranische Gott Mithras ist nach der altiranischen Glaubensvorstellung der Gott des Lichts und der Sonne und wie die mit ihm verwandte indische Gottheit Mitra auch Schützer des Vertrages, des Eides und der für den Bestand der Welt wichtigen Wahrheit mit einer Vermittlerfunktion.

In dem Sieg des Mithras über den mythischen Urstier sah man den Sieg des Guten Lichtes über die Mächte der Finsternis, des Bösen, symbolisiert.

Der Mithras-Kult war im Iran seit dem 1. Jahrtausend v. Chr. weit verbreitet und gewann im Gefolge der Ausdehnung des Persisch/iranischen Weltreiches der Ächemeniden, später der Arsakiden und Sassaniden (von 559 v. chr. - 636 n. Chr.), ** binnen 12 Jahrhunderten, verbunden mit Mysterien auch außerhalb Irans (im Vorderen Orient, Indien, Rom und seinen Provinzen) zahlreiche Anhänger.


Mithras-Kult im Römischen Reich


Eine der bedeutenden Religionen des Römischen Reiches, in deren Mittelpunkt der Kult Mithras, des alten Iranischen (persischen) Gottes des Lichtes und der Weisheit stand. In der Avesta, der heiligen Schrift der Parsen (Zarathustra-anhänger (siehe Zoroastrismus) im alten Persien, wird Mithras als oberster oder guter Geist und Weltherrscher dargestellt. Dem Mythos zufolge soll er den göttlichen Urstier getötet haben, aus dessen sterbendem Körper alle den Menschen nützliche Pflanzen und Tiere entsprungen sind. Nach der Eroberung Assyriens im 7. Jahrhundert v. Chr. durch die Meder ( 714 - 550 v. Chr.) und Babyloniens im 6. Jahrhundert v. Chr. durch Kyros den Großen (550- 529 v. Chr.) wurde Mithra mit den Zügen des semitischen Sonnengottes Schamasch versehen und als Sonnengott verehrt. Griechische Völker aus Kleinasien trugen durch die Gleichsetzung Mithras mit Helios, dem griechischen Sonnengott, zur Verbreitung des Kultes bei. Um das Jahr 68 v. Chr. wurde dieser Glaube dann durch sizilianische Piraten nach Rom gebracht und verbreitete sich dann rasch in den gesamten römischen Provinzen des früheren Römischen Reiches, besonders unter den Legionären. Auch hier stand wiederum die (symbolische) Tötung eines Stiers im Mittelpunkt des Kultes. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß der Mithraskult ein Geheimkult war und Frauen von den kultischen Handlungen ausgeschlossen waren.

Mithras Mysterien wurden im Römischen Reich als Frühlingsfeste und Mithras-Geburtstag am 21. Dezember (und später ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. am 25. Dezember) gefeiert.

Die Mithrasanhänger, die Mitglieder der neuen Religion, die sich schnell über das ganze römische Imperium ausgebreitet hatte, nannten sich Brüder.

Sie glaubten an die Taufe, die Konfirmation, die Kommunion, an die Wiederauf-stehung nach dem Tode, und sie feierten das heilige Abendmahl.

In dieser Religion gab es auch Himmel und Hölle, die Unsterblichkeit der Seele und das endzeitliche Gericht.

Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung und Mäßigung konnte man der Hölle entgehen. All diese Vorstellungen, die die altiranischen Glaubensvor-stellungen der Mithrasanhäger und später auch Ahuramazda-Anhänger aus-machten, wurden auch hauptsächlich vom Christentum und einige von ihnen auch vom Judentum und später dem Islam übernommen.

Durch die Vermittlung römischer Legionäre, denen der stark aktive, auf Willensübung und taten drängende Charakter dieser neuen Religion zusagte, drang der Mithras-Kult als ein Stück amtlicher Heeresreligion von Kleinasien direkt nach Italien vor, und zwar in alle Teile des Imperium Romanum, auch nach Germanien, Gallien, Britannien, Spanien, Griechenland und auf dem Balkangebiet und Afrika . Im Römischen Imperium waren fast überall zahlreiche Höhlen und Grotten dem Mithras geweiht.

Die Mithras-Mysterien waren gradezu militärisch ausgerichtet, da sie ursprünglich von kultischen Männerbünden getragen wurden. Mutproben waren für die Einweihung erforderlich, sakramentum hieß der Fahneneid, militia dei die Mithras-Verehrung.

Vor allem unter einfachen Leuten hatte diese Religion, die dem Kult des Mithras gewidmet war, seit etwa 68 v. Chr. im römischen Reich viele Anhänger gewonnen, und ihre Tempel, auch Mithräum/Mithräen genannt, wurden an der Donau und am Rhein - in großer Dichte am germanischen Limes-, von denen sich in Süddeutschland (Heddernheim und Dieburg bei Frankfurt, Neuenheim bei Heidelberg) in Britannien und Afrika Ruinen erhalten haben. Auf Kultbildern sieht man Mithras häufig, wie er einen Stier tötet, die bis ins vierte Jahrhundert n. Chr. Reichen. Im zweiten und dritten Jahrhundert n. Chr. Hatte der Mithras-Kult seine Hauptblütezeit - Kaiser Commodus (180-192) ließ sich selbst in die Mithras-Mysterien einweihen -, aber mit Kaiser Konstantin (324-337) und der Einführuzng des Christentums beginnt der Niedergang.

Bei der julianischen Götterrenaissance (361-363) wurde Mithras zwar offiziell noch einmal als Sonnengott zum Hauptgott des reiches bestimmt. Aber mit dem endgültigenb Sieg des Christentums unter Theodosius dem Großen (395) fiel die kaiserliche Protektion weg, und das Schicksal des Mithraskultes war mit dem des antiken Heidentums zusammen besiegelt.

Der Mithras-Kult stützte das römische Kaisertum, denn die Kaiser wünschten, einem alten orientalischen Brauchtum nach, ihre Macht druch göttliches Wirken zu rechtfertigen; daß der römische Senat diese Macht verliehen hatte, paßte nicht mehr ins Konzept dieser autoritären Herrschaftsform.

Bereits im zweiten Jahrhundert n. Chr. war der Mithraskult auch von den herrschenden Kreisen akzeptiert worden, und der Kaiser Aurelian (214-275) setzte den Gott Mithras, den Lichtgott, dem "sol invictus" gleich. Mit diesem Titel "unbesiegbare Sonne" wurde der Kaiser in seiner Eigenschaft als Heerführer bezeichnet.

Im Mittelpunkt des Mithraskultes stand die lebensspendende Sonne, und Aufgabe des Gläubigen war es, den Kampf gegen die Finsternis auf-zunehmen, diese Religion forderte Dynamik und aktivierte alle Kräfte. Römische Soldaten und Verwaltungbeamte, alle Menschen, denen es um die Veränderung der Welt ging, fühlten sich zu diesem Kult, dessen Mysterien doch auch die Phantasie anregten, hingezogen.

Damals befanden sich der alte Mithraskult und das neugegründete Christentum, das von den Jüngern Christi weiterverbreitet wurde, in einem regelrechten Konkurrenzkampf, der schließlich zu Gunsten vom Christentum entschieden worden war. Die neue und weniger mit Mysterien und Geheimbündelei behaftete Religion setzte sich allmählich durch.

Die Mithras-Religion oder Mithraskult war von Anfang an elitär ausgerichtet und als ein Geheimbund war er mit vielen Mysterien durchsetzt, von denen die Frauen völlig ausgeschlossen waren.
Diese Tatsachen führten schließlich zur Niederlage des alten Glaubens und zum endgültigen Sieg des neuen Glaubens. Das Christentum übernahm nach und nach vieles von den Glaubensvorstellungen des Mithraskultes und sogar die Geburt Christi wurde auf den gleichen Tag, nämlich den 21. Dezember und später ab dem 4. Jahrhundert n. Chr., ohne Berücksichtigung der Schaltjahre, auf den 25. Dezember festgelegt.

Im Laufe der Zeit hat das Christentum, vor allem der Katholizismus, dem Mithras-Kult, der über 4 Jahrhunderte lang das öffentliche Leben im gesamten Römischen Reich geprägt hatte, viele Grundzüge und Riten, wie z. B. die Ideale der Frömmigkeit und Nächstenliebe, die Taufe, den Ritus des Kommunion, den Gebrauch von Weihwasser, die Anbetung der Hirten bei Mithras-Geburt, die Ernennung des Sonntags und des 25. Dezember (Mithras-Geburtstag) zu heiligen Tagen sowie den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele, den Glauben an das letzte Gericht und die Wiederauferstehung, entlehnt und bis auf den heutigen Tag weiter tradiert.

Zum Abschluß des möchte ich darauf hinweisen, daß in alter Zeit - neben den vielen Mithräen im ganzen Römischen Reich, von Afrika bis Nordeuropa und Britannien auch im Saarland Mithras verehrt wurde und zwei Mithräen hier in Saarbrücken und bei Schwarzerden vorhanden waren, deren historische Überreste noch heute zu sehen sind. Die sogenannte Heidenkapelle am Halberg ist ein historisches Denkmal, das früher ein Mithras-Tempel oder Mithräum beherbergt hatte.

Wie oben bereits erwähnt, erinnert uns der Name des Wochentages "Sonntag, und auf engl. Sunday" immer noch an die Verehrung des unbesiegbaren Sonnengottes Mithras, bzw. an die Geburt des Sonnengottes "Natalis Sol Invictus ", Mithras .


(ARMS - B. Kh. – 2002)

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* (Korssi ist ein viereckiger niedriger Tisch, bedeckt mit einer Decke, unter den ein Becken mit glühenden Kohlen gestellt wird, an dem man sich die Füße bzw. den ganzen Körper wärmt; also ein "Zentraler Wärmepunkt" der Familie.)

**...Weltreich. d. Achämeniden (also seit dem 1. Weltreich der Geschichte, von 559 - 330 v. Chr.) und später unter der Herrschaft der iranischen Parther, auch Arsakiden genannt (von 247 v. Chr.- 226 n. Chr) und der Herrschaft der Sassaniden (von 226 - 636 n. Chr.) verbunden mit Mysterien auch außerhalb Irans (im Vorderen Orient, Indien, Rom und seinen Provinzen) zahlreiche Anhänger.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Iranisches Neujahrsfest - Nouruz نوروز



N o u r u z


(Nou-Ruz, Nowruz, Nouruz, Nourooz, Norouz, Nowroz, Newruz)


نــــــــوروز - Neujahrsfest - جـشن ســال نـــــو


DAS IRANISCHE / PERSISCHE NEUJAHRSFEST

(Dschaschn-e Saal-e Nou, Nouruz / Ejd/ Id-e Nouruz)


Neben den anderen iranischen Nationalfesten wie Mitrhras-Fest (Mehrgaan), Sadeh- und Wintersonnenfest (Schab-e Tschelle/ Yaldaa), - die in der vorislamischen Zeit regulär und nach der Islamisierung Persiens gelegentlich am Hofe der lokalen Dynastien verstärkt gefeiert wurden.

Nach wie vor, wird alljährlich im Iran am 1.Farwardin, dem 1. Monat des iranischen Kalenders und der Sonnenzeitrechnung, entsprechend dem 21. März, das Neujahrfest (Nouruz) von allen iranischen Volksschichten und Stämmen in Iran (Persien), Indien, und Pakistan (von den Moslems), Afghanistan, Tadchikistan, Irak (von den Kurden), in der Türkei (von den Kurden) und in den zentralasiatischen Republiken der ehemaligen Sowjetunion feierlich begangen.

Die einheimische Überlieferung schreibt die Entstehungsgeschichte dieses Festes dem legendären König Djamschid zu. Schon unter den altpersischen Achämeniden (559-331 v. Chr.) war Neujahr Anlaß zu Freudenfesten.

Die Sassanidenkönige (226-642 n. Chr.) veranstalteten aus diesem Anlaß große Umzüge, aber nach und nach wurde unter dem Einfluß der Schriftsteller, Dichter, Historiker und Astrologen der 1. Tag des Jahres zu einem großen Volksfest.

Ursprüglich gab es bei dem Nouruz-Fest Riten und Kulthandlungen, die vom zarathustrischen Glauben, der alten iranischen Religion, gegründet von Zarathustra/Zoroaster, im 1. Jahrtausend v. Chr., abgeleitet waren.

Nach dem altiranischen Kalender teilte man das Jahr in zwei Jahreszeiten, nämlich Sommer- und Winterjahreszeit und zu Beginn jeder Jahreszeit veranstaltete man, damals wie heute, große Feste.

Wie bereits erwähnt beginnt das iranische Jahr mit dem Frühlingsanfang, dem Neujahrsfest ('Eid-e Nouruz oder Dschaschn-e Nouruz). Das Neujahrsfest (Nouruz, wörtl. Neu(jahrs)tag) ist das älteste und seit dem Beginn mit dem größten Aufwand begangene iranische Fest. Seine Tradition wird bis in die Zeit Zarathustras (Zoroasters) zurückverfolgt. Viele Iranisten, Historiker und Archäologen sehen in den Reliefs an der Palasttreppe von Persepolis Phasen des Nouruz-Festes und vermuten, daß die Funktion von Persepolis, nämlich die Darstellungen von Völkerschaftsabordnungen, in einem engen Zusammenhang mit diesem Fest stand.

Die mit diesem Fest verbundenen Sitten und Bräuche, die viel zoroastrisches Gedankengut reflektieren, variieren von Landschaft zu Landschaft; sie haben jedoch vielerorts folgenden Grundbestand gemeinsam:

Am letzten Mittwoch des alten Jahres (Tschahar Schanbe Ssuri) springen Jung und Alt über Freudenfeuer, bestehend aus 1, 3 bzw. 7 Feuerhaufen, und singen dabei kurze Strophen, in denen das Feuer aufgefordert wird, das Schlechte, Leiden und Krankheiten, zu verbrennen und das Gute, Gesundheit und Wohlergehen, zurückzulassen. Zur weiteren Vorbereitung des Festes gehört die Reinigung von Haus, Körper und Kleidung.

Der Frühlingsanfang und das Neujahrsfest (Nouruz) beginnen erst dann, sobald die Sonne in das Tierkreiszeichen Widder eintritt. In Erwartung dieses Augenblicks versammeln sich die Familienmitglieder, neu gekleidet, um einen festlichen weiß gedeckten Tisch (früher ein weiß gedeckter Platz auf dem Boden) (Khwan-e Haft Ssin, Sofre-ye haft Ssin, Haft Tschin, in Afghanistan Haft Meywa), der mit sieben Speisen und Gegenständen, deren Namen auf persisch alle mit dem Buchstaben S (Ssin) beginnen, geschmückt ist:

Ssib (Apfel), Ssiyah Daneh (Schwarzkümmel), Ssendsched (Mehlbeere), Ssomagh ( Sumak-Gewürz, Beeren vom Gewürzessig-baum), Ssir (Knoblauch), Sserkeh ( Essig ) und Ssabzeh (Weizenschößlinge). Gelegentlich auch Ssepesstaan ( Früchte des Baumes Cordia myxa), Ssabzi (frische Kräuter und Gemüse), Ssamanu (Süße Speise aus Weizenkeimlingen), ), Ssendsched (Mehlbeere), Ssomagh ( Sumak-Gewürz, Beeren vom Essigbaum), Sserkeh (Essig) und Ssib (Apfel).

Neuerdings sieht man auch auf Haft-Ssin-Tafeln folgende Gegenstände:

Ssonbol (Hyazinthe), Ssa'at (Uhr), Ssekkeh (Münze), Ssamak/Mahi (Fisch), in der Regel lebende rote Fische in einem Glasbehälter, oder gebratene Fischspeise), Koran,Schaahnaameh, Divaan-e Haafez (Hafiz-Gedichte), Spiegel und ein frisches Ei usw.

Neben Ssonbol (Hyazinthe) werden gelegentlich auch andere Blumen wie Nargess (Narzisse),
Gol- e Ssorkh (Rose) und andere Blumen verwendet. Wie man sieht, sind die Nouruz-Riten und -Zeremonien wie alles andere im Iran im Laufe der Zeit auch einem ständigen Wandel unterworfen. Vermutlich handelt es sich hierbei um Fehlinterpretationen.

Das Haft-Ssin (Sieben "S") bezieht sich auf das altiranische und zarathustrische Wort (Haft Sspenta ) oder (Haft Amescha Spenta, Amschaspandan ), die sieben unsterblichen Heiligen (7 Erzengel) der altiranischen Religion und deren Symbolik.

Außerdem befinden sich ein oder mehrere Behälter mit jungen Weizenschößligen im Raum, die als Symbol für die Wurzel des Lebens gelten und den Frühlingsanfang ankündigen .

Am Neujahrstag werden neben Münzen und neuen Geldscheinen ebenfalls bunt gefärbte Eier zum Nouruz geschenkt. Die Neujahrsbesuche bei den Verwandten und Bekannten, die in der Reihenfolge nach dem Prinzip der Seniorität (die Jüngeren besuchen die Älteren) ablaufen, und nicht mit einem einmaligen Zusammentreffen abgetan sind, sondern durch einen Gegenbesuch erwidert werden müssen, dauern zwölf Tage an.

Auch die ferneren Verwandten werden gemäß der Sitte und des Brauchtums, aufgesucht, und die in Iran besonders gepflegten Beziehungen, innerhalb der Sippe, werden so Jahr für Jahr gefestigt.

Den 13. Tag (Ssizdah be Dar, wörtl. draußen vor der Tür) verbringen die Menschen überall im Lande traditionsgemäß mit ganztägigen Picknicks mit Musik und Spielen außerhalb des Wohnhauses in den Gärten und auf Wiesen und in der Regel in der Nähe fließender Gewässer.

(ARMS - B. Kh. -1988)

Freitag, 24. Oktober 2008

Sind künstlerische Talente im Menschen verborgen,
Die Kunstwerke alleine werden für seinen Ruhm sorgen.
(Sa'adi)